Vorsorge & Prävention kardiologischer Erkrankungen
Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems zählen zu den häufigsten Erkrankungen der zweiten Lebenshälfte und sind noch immer Todesursache Nummer 1 in Österreich. Sie entwickeln sich häufig schleichend und bleiben klinisch oft lange Zeit unentdeckt. Auch immer mehr jüngere Menschen sind davon betroffen. Mit einer gezielten Vorsorgeuntersuchung können Anfangsstadien einer Blutzucker- oder Bluthochdruckerkrankung oder einer arteriellen Gefäßverkalkung rechtzeitig erkannt und behandelt werden. So kann man potentiellen Folgeschäden bereits frühzeitig entgegenwirken.
Ein ausführliches Anamnesegespräch in Kombination mit einer umfassenden Diagnostik kann Ihre persönlichen Risiken identifizieren und Ihnen helfen, die Wahrscheinlichkeit für das zukünftige Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu minimieren.
Abklärung und Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz (Herzschwäche) und/oder Kardiomyopathien (strukturellen Herzerkrankungen)
Herzinsuffizienz ist eine chronische Erkrankung des Herzens, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut in den Körper zu pumpen, um die Bedürfnisse der Organe zu erfüllen. Symptome können Atemnot, geschwollene Beine oder eine allgemeine Erschöpfung sein. Herzinsuffizienz hat unterschiedliche Auslöser, zu den häufigsten gehören Bluthochdruck, Herzklappenprobleme, und vorangegangene Herzinfarkte.
Die Behandlung der Herzinsuffizienz ist komplex und erfordert eine individuelle Herangehensweise. Wichtig ist es, eine Herzschwäche und ihre Ursache früh zu diagnostizieren um beides gut behandeln zu können. In der Regel umfasst die Therapie eine Kombination aus Medikamenten, angepasster Bewegungstherapie (Rehabilitation) und die Kontrolle der Flüssigkeitsaufnahme. In speziellen Fällen kann auch der Einsatz eines medizinischen Gerätes (Herzschrittmacher, Defibrillator) notwendig sein.
Die frühzeitige Erkennung und richtige Behandlung beeinflussen maßgeblich die Lebensqualität und das Überleben von Menschen mit Herzinsuffizienz. Regelmäßige kardiologische Kontrollen sind daher essentiell.
Koronare Herzerkrankung
Die Koronare Herzkrankheit (KHK) ist eine häufige Herzkrankheit, bei der die Blutgefäße, die das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen, verengt oder blockiert sind. Dies führt zu einer reduzierten Durchblutung des Herzmuskels und kann Schmerzen in der Brust, auch bekannt als Angina pectoris, verursachen. Langfristig erhöht die KHK das Risiko für Herzinfarkt und Herzschwäche. Die Hauptursache der KHK ist die Ansammlung von Ablagerungen, genannt Plaques, in den Herzkranzgefäßen. Glücklicherweise können Lebensstiländerungen wie eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Rauchen dazu beitragen, das Risiko für KHK zu reduzieren. Die Behandlung der KHK umfasst Medikamente, sowie je nach Ausmaß eine Koronarintervention (Stentsetzung bzw. medikamentenbeschichtete Ballondilatation) oder eine Bypassoperation. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind essentiell, um Folgeschäden zu vermeiden.
Herzklappenerkrankungen
Herzklappenerkrankungen sind eine mögliche Ursache eines Herzgeräusches oder können Luftnot und Leistungsminderung verursachen. Bei bekannten Herzklappenerkrankungen (Klappenverengung oder Klappenundichtigkeit) sind je nach Ausmaß regelmäßige Nachkontrollen notwendig. Bei schweren Herzklappenfehlern soll eine operative oder interventionelle (über die Leiste) Sanierung nicht verzögert werden, um eine mögliche Herzschwäche vorzubeugen.
Bluthochdruck
Viele Menschen leiden – oft unbemerkt – an Bluthochdruck. Eine gute Blutdruckeinstellung ist essentiell um irreversible Spätfolgen (Herzinfarkt, Herzschwäche, Niereninsuffizienz, Schlaganfall, …) zu vermeiden. Zum Glück steht uns in der heutigen Medizin eine große Auswahl an sehr guten Blutdruckmedikamenten zur Verfügung, sodass es meist möglich ist, eine individuelle effektive Therapie zu finden. Regelmäßige Ausdauerbewegung und Gewichtsreduktion helfen ebenfalls den Blutdruck zu senken.
Bei therapieresistentem Bluthochdruck ist die Abklärung einer sekundären Genese indiziert.
Herzrhythmusstörungen (zB Vorhofflimmern)
Herzrasen, Herzstolpern oder langsamer Puls sind häufige Gründe für einen Besuch beim Kardiologen. Verschiedene schnelle oder langsame Herzrhythmusstörungen können dafür ursächlich sein.
Je nach Häufigkeit der Rhythmusstörung sind unterschiedliche Aufzeichnungsmodalitäten sinnvoll (EKG, Langzeit-EKG oder Eventrekorder). Bei sehr selten auftretenden Rhythmusstörungen kann auch eine Loop-Recorderimplantation notwendig sein.
Kardiale Bildgebung (Echokardiographie, CT-Coronarangiographie, Herz-MRT)
Die Bildgebung hat in der Kardiologie einen sehr wichtigen Stellenwert. Je nach Krankheitsbild stehen uns für Diagnostik oder Verlaufskontrollen unterschiedliche Modalitäten zur Verfügung. Im kardiologischen Alltag steht die Echokardiographie (Herzultraschall) nach wie vor an erster Stelle.
Sollte sich die Indikation zu einer weiterführenden bildgebenden Abklärung (Herz MRT oder CT Coronarangiographie) ergeben, kann ich Sie bei der Planung und Terminvereinbarung am OKL Elisabethinen unterstützen.
OP-Freigabe
Abschätzung des kardialen Risikos für eine geplante Operation. Beratung und Organisation ggf. noch notwendiger Voruntersuchungen.